Eclipse als IDE für Java-/Spring-Projekte einrichten

Microservice-Entwicklung leicht gemacht mit einer passend eingerichteten Entwicklungsumgebung! 
In diesem Post gebe ich Tipps, wie ihr eure IDE installiert, konfiguriert und mit guten Plugins erweitert. Als Bonus für Konzern-Angestellte erkläre ich, wie der Proxy eingestellt wird.


Eclipse & JDK installieren

Dieser Abschnitt ist irgendwie wenig überraschend...
  1. "Eclipse IDE for Java Developers" herunterladen und installieren bzw. entpacken.
    https://www.eclipse.org/downloads/packages/
  2. JDK in Version 17 herunterladen und installieren.
    https://www.oracle.com/java/technologies/downloads/#java17

Das aktuelle Eclipe 2022-06 wird mit inkludiertem JRE geliefert. Diese JRE Version wird nur zum Starten von Eclipse benötigt. Das JDK 17 verwendet ihr dann für eure Software-Entwicklung in Eclipse. Ihr könnt natürlich noch weitere JDK Versionen installieren und diese dann auch für die Entwicklung in Eclipse nutzen.

Eclipse konfigurieren / Proxy setzen

Alle Eclipse Konfigurationen werden hier eingestellt: Window => Preferences
Jeder Punkt in der folgenden Auflistung muss immer dort eingestellt werden!
  • Proxy einstellen (nur wenn nötig) => General => Network Connections
    "Active Provider" auf "Manual" umstellen und dann HOST und PORT des HTTP und HTTPS Proxies setzen. Falls euer Proxy noch weitere Einstellungen benötigt, hier ist die richtige Stelle.
  • Maven konfigurieren damit auch Quellcode und JavaDoc angezeigt wird => Maven
    Diese drei Checkboxen markieren: "Download repository index updates on startup", "Download Artifact Sources" & "Download Artifact Javadoc"
  • Maven Proxy einstellen (nur wenn nötig) => Maven => User Settings
    Hier seht ihr, wo sich eure Maven Konfiguration befindet ("User Settings (open file)").
    Dort sollte eine settings.xml Datei verlinkt sein, in welcher der Proxy eingetragen wird, den Maven für den Build verwendet. Die Installation von Eclipse beinhaltet ein embedded Maven, welches den Proxy aus dieser Datei nutzt (und nicht den im vorherigen Punkt in Eclipse konfigurierten). So sieht z.B. eine Proxy-Konfiguration in Maven aus:
    <proxies>
    <proxy>
    <id>optional</id>
    <active>true</active>
    <protocol>http</protocol>
    <username/>
    <password/>
    <host>proxyhost.de</host>
    <port>8080</port>
    <nonProxyHosts/>
    </proxy>
    </proxies>
  • JDK konfigurieren => Java => Installed JREs
    Hier wählt man aus mit welcher Java Version bzw. welchem JDK man in Eclipse entwickeln möchte. Stellt sicher, dass JDK 17 (oder eure gewünschte Version) in der Liste ist und ausgewählt ist - falls nicht mit "Add..." hinzufügen.
    Außerdem kann man hier auch den Quellcode der Java Basis-Klassen hinterlegen. Dazu die ausgewählte JDK Version markieren und "Edit..."-Knopf klicken.
    "JRE System Libraries" markieren und per "Source Attachement..."-Knopf, den Pfad zum Java-Quellcode hinterlegen - er könnte z.B. so aussehen "C:/Program Files/Java/jdk-11.0.5/lib/src.zip".
    Hat man alles richtig gemacht, kann man sich z.B. den Code der Klasse ArrayList anschauen.
  • Alle weiteren Einstellungen sind optional. Vor kurzem habe ich z.B. gelernt wie man die Imports managt bzw. organisiert: http://www.eclipseonetips.com/2014/01/14/essential-tools-to-manage-import-statements-in-eclipse/
  • Bei Monitoren mit hoher Auflösung kann man die Icons vergrößern, siehe Beschreibung hier.

Plugins installieren

Mittlerweile lassen sich die meisten Plugins einfach über den Eclipse Marketplace installieren:
Help => Eclipse Marketplace...

Dort sucht man dann einfach nach den gewünschten Plugins und klickt den Install-Knopf.
Hier ist eine Liste mit Plugins, die ich für den Anfang empfehle:
  • Spring Tools - vereinfacht das arbeiten mit Spring und wird in meinen anderen Post vorausgesetzt, siehe z.B. microservices-mit-spring-boot-erstellen.html
  • Docker Editor - Microservices werden häufig als Docker Container ausgeführt, daher ist ein Editor für Dockerfiles sicherlich hilfreich.
  • SonarLint - Clean Code ist ein Thema das mir sehr wichtig ist und die statische Code Analyse mit SonarLint hilft jedem besseren Code zu schreiben. Lasst es mich per Kommentar wissen, wenn ihr mehr über SonarLint erfahren möchtet.
  • AWS Toolkit - vereinfacht die Arbeit mit den Amazon Web Services. Zu diesem Thema gibt es auch schon einen Post von mir: aws-lambda-services-mit-spring-boot.html
  • Lombok - Spart euch doch den ganzen Code für Getter- und Setter-Methoden und verwendet in Zukunft Lombok - Ich liebe es! Die Installation läuft nicht über den Eclipse Marketplace sondern durch herunterladen und anklicken der lombok-jar-Datei.
    Auf dieser Seite gibt es ein kurzes Video (circa 4 Minuten), das Lombok erklärt und zeigt wie man es in circa 30 Sekunden installiert:
    https://projectlombok.org/
Testet ruhig weitere Plugins und lasst gerne Kommentare da mit Plugins, die ihr empfehlt!

Mach Eclipse zu Deinem verlängerten Arm!

Im Buch der pragmatische Programmierer gibt es (mindestens) ein Kapitel in dem nachvollziehbar erklärt wird, warum man seine IDE beherrschen sollte. Der Entwickler wird mit einem Profi-Handwerker verglichen, dessen Werkzeuge sich perfekt in seine Hände schmiegen. Daher habe auch ich mir vorgenommen Eclipse immer besser kennen zu lernen - zuletzt habe ich diesen Überblicks-Artikel gefunden: https://www.vogella.com/tutorials/Eclipse/article.html 
Die Punkte zur Installation habe ich übersprungen, für Einsteiger können sie aber interessant sein. 
Ich war dann sehr positiv überrascht als ich lernte, wie man im Package Explorer versteckte Dateien einblendet, die wir in unseren Projekten für die CICD Pipeline verwenden.
Man lernt nie aus und bei Eclipse und in anderen IDEs gibt es immer wieder nützliche Features zu entdecken. 

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